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 angestellt UND freiberuflich - steuern?
Autor: Christian (---.hasenbichler.com)
Datum:   11.06.07 15:52

Hallo, ich habe eine Frage zu freiberuflicher Arbeit, habe im Internet keine eindeutige Antwort gefunden.

Ich bin für 40h in der Woche angestellt und verdiene 30.000 eur brutto im Jahr. Ich möchte nebenbei auf Honorarbasis für eine große bekannte Firma Programmierarbeiten tätigen. Das Honorar liegt über 750 Eur, sagen wir einfachkeitshalber 1000eur. Es kann sein, dass ich hin und wieder kleinere Projekte zu solchen Summen aufgetragen bekomme.

Meine Frage ist nun wieviel %Ust muss ich von meinem freiberufl. Einkommen abführen. Gibt es sonst noch irgendwelche Steuern abzuführen? Worauf sollte man achten?

Muss ich 20% Mehrwertssteuer zu den 1000eur angeben, welche sich der Arbeitgeber zurückholt und ich abführen muss?

Vielen Dank für die Hilfe!



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 Re: angestellt UND freiberuflich - steuern?
Autor: Reinhard Hofmann (193.170.250.---)
Datum:   21.06.07 15:25

Hallo,

Für die USt gibt es eine sogenannte Kleinunternehmergrenze, die eine unechte USt-Befreiung bewirkt, dh Du musst keine abführen, darfst aber auch keine in Rechnung stellen und hast keinen Vorsteuerabzug. Die Grenze liegt für eine reine Nebenbei-Tätigkeit ziemlich hoch.

Natürlich ist auch Einkommensteuer zu bezahlen. Dazu musst Du jährlich bis zum 31.3. des Folgejahres eine Steuererklärung abgeben, in der Du die selbständigen Einkünfte deklarierst. Die unselbständigen aus dem Angestelltenverhältnis werden automatisch erfasst, da die das FA ja schon weiß. Es ergibt sich dann eine Summe, aus der die Einkommensteuer berechnet wird. Davon wird die bereits zuvor abgezogene Lohnsteuer abgezogen und den Rest musst Du bezahlen. Da wir ein progressives Steuersystem haben, dh je mehr jemand verdient, desto höher der Prozentsatz den er an Steuern zahlt, zahlst Du von Deinem selbständigen Honorar genausoviel Steuern, wie Du für den letzten Euro Deiner unselbständigen Einkünfte bezahlst, das sind bei 25-51 tsd Euro 23%.
Beudeutet: Hättest Du nur 10000 Euro Einkünfte aus selbständiger Erwerbstätigkeit, so zahlst Du weniger Steuern, als wenn die 10000 zu 30000 unselbständigen dazukommen.

Ausserdem ist, ab einer Freigrenze, auch eine zusätzliche Pensionsversicherung bei der SV der gewerblichen Wirtschaft zu bezahlen (genaue Höhe bitte dort erfragen, es sind so ca. 4000 Euro im Jahr), und das macht nochmal 14% aus.

lg
Reinhard



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